Liebe deutsche Fußball Nationalmannschaft,

unsere ganze Familie hat während der letzten drei Vorrundenspiele hinter euch gestanden. Nach dem Spiel gegen México hatte ich zwar schon ein ungutes Gefühl, aber Deutschland war seither eine Turniermannschaft und brauchte immer seine Zeit, um anzukommen.

Gegen die Schweden bröckelte dann meine Hoffnung. Klar hat das Tor in der letzten Minute der Nachspielzeit einen ausgelassen Jubel nach sich gezogen und einen meiner zwölfjährigen Söhne glücklich gemacht, aber wir hatten ein ungutes Gefühl.

Nun fing die Rechnerei an: wer muss gegen wen gewinnen, wieviele Tore braucht welches Team, ……? Fragen über Fragen und doch nur alles Spekulationen.

Heute wissen wir es und unsere deutsche Nationalmannschaft kann die Koffer packen. Es kann nicht immer ein Wunder geschehen und ich konnte schon nicht mehr hören, wie lange wir noch Zeit hatten, das entscheidende Tor zu erzielen.

Was bleibt ist eine todtraurige Kinderseele und viele viele Tränen. Mein Sohn konnte es nicht fassen und hat bis zum bitteren Ende an die Mannschaft geglaubt. Eine Mannschaft, die kollektiv versagt hat und doch in allen Pressekonferenzen und Interviews ein anderes Selbstbild vermittelt hat.

Unserem Sohn hat es „das Herz gebrochen“. Wir als Eltern müssen das nun auffangen und tröstende Worte finden. Und ihr? Behauptet ihr nun eventuell noch, das wir nicht hinter euch gestanden haben, die Presse euch ohne Grund schlecht geredet hat, ihr doch super gespielt habt, …….?

Das Leben geht weiter und auch unser Sohn wird darüber hinweg kommen. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Ich freue mich für die Mannschaften, die keiner so richtig auf dem Deckel hatte. Da wo Fußball noch mit Herz gespielt wird und wo auf dem Platz ein Team steht.