Wenn sie schon in meinem Blog gelesen haben, so wird es ihnen nicht entgangen sein, das ich mir Anfang Januar ein E-Bike zugelegt habe. Eigentlich wollte ich dies schon vor zwei Jahren machen, aber irgendwie hat mein Dienstgeber es nicht hinbekommen ein Jobrad-Angebot (Rad-Leasing) auf die Beine zu stellen. Daher habe ich jetzt selber zugeschlagen. Nun fahre ich regelmäßig mit den Rad zum Dienst.
Anfang des Jahres war es noch recht kühl und trist. Nun kommt jedoch der Sommer und damit auch angenehmere Temperaturen. Es ist einfach ein tolles Gefühl, so früh morgens unterwegs zu sein und sich den Wind um die Nase wehen zu lassen. Zum einen wird man richtig wach und man kann den Tag entspannter angehen. Ich genieße einfach die Ruhe und die vorbeiziehende Landschaft. Das Ruhrgebiet ist grüner als so mancher denken mag.
Es hat auch Vorteile mit dem Rad unterwegs zu sein. Zum einen habe ich nicht den Verkehrs-Stress mit Staus und nervigen drängelnden Autofahrern, spare Benzin und muss mir nicht lange einen Parkplatz suchen und dann noch zur Dienststelle laufen.
Der Rückweg ist sogar noch mal eine Nummer entspannter. Zum einen, da auf meiner Strecke dann „Rushhour“ herrscht und sich an jeder Ampel Autos zurückstauen und da meine Autobahnabfahrt bis zum Ende des Jahres gesperrt ist. Natürlich versuchen dann alle Autofahrer auf Umgehungsstraßen das Problem zu umfahren und verursachen wieder einen Stau. Auf dem Rad fahre ich wortwörtlich am Stau vorbei, lasse die Arbeit hinter mir und kann auf dem Weg nach Hause abschalten.
Was Strecke und Zeit angeht, so brauche ich mit dem Rad für die 9,6 Kilometer gute 25 Minuten. Mit dem Auto bin ich morgens schneller, muss aber noch dem Weg vom Parkplatz zur Umkleide berechnen. Wenn ich Pech habe, muss ich da noch mal fünf Minuten laufen. Der Rückweg ist mit dem Rad fast genauso schnell, wie mit dem Auto.
Nun werden Sie sicherlich fragen, warum ich ein E-Bike und kein normales Rad gekauft habe? Diese Frage ist sicherlich berechtigt. Klar wäre es noch gesünder, wenn ich ohne Motorunterstützung ans Ziel komme. Meine Kollegen meinten sogar noch, das ich ja überhaupt nichts tun müsste, da ich ja einen Elektromotor habe. Ich habe ihnen erklärt das ich trotzdem was tun muss. Ein Grund ein E-Bike zu nehmen, war aber nicht verschwitzt beim Dienst anzukommen. Leider haben wir keine Duschen in der Umkleide, wo man sich schnell frisch machen könnte.
Aber noch mal zu dem Thema „da muss man ja gar nichts tun“. So ganz stimmt das nicht. Zum einen obliegt es jedem E-Bike Fahrer selbst, seine Unterstützungsstufen auszuwählen und mehr oder weniger in die Pedale zu treten. Gestern habe ich mir meinen neuen Bosch Nyon Boardcomputer angebaut. Heute kam er zum ersten Mal zum Einsatz. Anschließend kann man sich seine Daten ansehen. Und siehe da: der Motor hat mich nur mit 50% unterstützt, der Rest war Eigenleistung.
Wahrscheinlich bin ich nicht der Erste, der dies alles für sich feststellt und den Umstieg auf´s Rad gewählt hat. Aber ICH habe es gemacht und freue mich darüber. Das es auch ökologische Vorteile hat, muss hoffentlich nicht erwähnt werden. Zur Zeit findet wieder das „Stadtradeln“ statt. Hier kann jeder mitmachen und seine mit dem Rad gefahrenen Kilometer dokumentieren. Unsere ganze Familie macht mit. Es wird dann auch angezeigt, wieviel CO2 eingespart wurde. So hat unsere Kommune bisher gute 10.000 Kilometer zurückgelegt und dabei 1.486 kg CO2 eingespart.