In den letzen Wochen habe ich schon diverse Artikel zu Fahrradzubehör (Helm, Mütze, Luftpumpe……), meinem Unfall und von Radweg-Impressionen verfasst. Dabei habe ich ganz vergessen, mal zu erwähnen wie ich zu meinem neuen Rad gekommen bin und wieso ich das „Rad fahren“ für mich neu entdeckt habe. In meinem letzen Artikel hatte ich die Geschichte schon kurz angerissen, möchte sie aber noch mal kurz vertiefen.
Seit meiner frühsten Jugend bin ich eigentlich schon mit dem Rad unterwegs. Auch damals bin ich damit schon zum Dienst gefahren. Mag vielleicht auch daran gelegen haben, das ich noch keinen Führerschein geschweige den ein Auto mein eigen nennen konnte. Aber es war auch ein Teil „Unabhängigkeit“ und „Flexibilität“ von Bus und Bahn weg zu kommen und sein eigener Herr zu sein.
Nachdem ich dann meinen Führerschein in Händen hielt und dann auch noch ein Auto vor der Tür stehen hatte, geriet das Rad in eine Art Schattendasein. Es war natürlich bequemer in das Auto zu steigen und ohne große Anstrengungen von A nach B zu kommen. Schnell redete ich mir ein, „warum auf dem Rad frieren und naß werden“ oder „da kann ich dann auch mal mehr mitnehmen“…… Sie kennen sicherlich auch noch ein paar Gründe 🙂
Als wir dann aus der Innenstadt heraus an den nördlichen Stadtrand gezogen sind, wurde der Weg zum Dienst noch länger. Es waren dann 18 Kilometer und mit dem Auto bedeutete das bei guten Verkehrsverhältnissen 25 Minuten. Nachmittags dauerte es dann auch mal bis 40 Minuten, wenn Rushhour war und die Straßen mit Baustellen bepflastert wurden (was regelmäßig der Fall zu sein schien). Mit dem Rad wären es gute 50 Minuten gewesen. Eine Weile habe ich auch mal Bus und Bahn genutzt. Da dauerte es dann mit Umsteigen und Wartezeiten 1 1/2 Stunden. Also blieb ich wenn möglich beim Auto!
Nun wohnen wir noch mal ein kleines Stück weiter weg. Vor vier Jahren habe ich dann meinen Dienstgeber gewechselt und wohne jetzt nur noch gute 10 Kilometer von meiner Dienststelle entfernt. Mit dem Auto sind es 15 bis 20 Minuten oder auch mal etwas länger am Nachmittag. Die Anbindung ist gut. Entweder über „die Dörfer“ oder ein wenig länger, aber dafür keine Ampeln und ähnliches, über die Autobahn.
Klar war ich zwischendurch auch mal mit dem Rad unterwegs, aber es war nicht mehr so viel, wie damals in einer Jugend. Hin und wieder mal Brötchen vom Bäcker oder mit den Kindern eine Runde drehen. Dabei fällt dann auf, das die Kinder irgendwie immer schneller weg waren und das Mama und Papa immer hinterher zockelten. Lag vielleicht auch daran, weil ich die Satteltaschen mit dem nötigen Equipment und der Verpflegung bei mir trug. Der Wasserwagen auf zwei Rädern. Meine alten Räder waren auch nicht mehr so „hochwertig“ wie meine ersten Räder. Es waren meist Räder vom Discounter um die Ecke. Irgendwas hat meist „geklappert“ oder der Umsetzer hat nicht richtig in den nächsten Gang geworfen.
Im August 2014 habe ich dann meinen Dienstgeber gewechselt. Jetzt habe ich nur noch gute 10 Kilometer bis zum Dienst und auch die Fahrt dahin ist gut zu meistern. Mit dem Auto geht es morgens „über die Dörfer“ und Nachmittags meist über die Autobahn. Warum? Morgens sind die Landstraßen relativ frei und ich komme gut durch. Nachmittags wollen irgendwie alle gleichzeitig nach Hause und da stehe ich dann schon mehrere Minuten an der ersten Ampel, die gefühlt immer nur drei Fahrzeuge auf die Hauptstraße läßt. Über die Autobahn ist es zwar ein Stück länger, aber dafür gibt es keinen (und wenn dann seltener) einen Rückstau. Ich brauche für die Hin- und Rückfahrt im Schnitt 20 Minute. Wenn ich aber dann doch mal im Stau oder zäh fließendem Verkehr stand und es etwas länger dauerte, sah ich die Radfahrer an mir vorbeiziehen und dachte daran, das dies auch eine gute Möglichkeit sei. Ich wollte aber nicht geschwitzt beim Dienst ankommen, da ich dort keine Möglichkeit zum Duschen haben. Wir wohnen zwar nicht im bergischen Land, aber trotzdem geht es ein wenig hoch und runter. Und wenn man das dann noch bei warmen Wetter macht, kann man schon ins Schwitzen geraten.
Irgendwann im Jahr 2015 habe ich dann in der Tageszeitung von der Möglichkeit des Dienstrad-Modells gelesen. Als ich dann noch lass, das unsere Verbundskrankenhaus dies auch anbot, habe ich bei meinem Dienstgeber die Anfrage danach gestellt. Ich möge mich gedulden, man arbeite daran. Nun ja! Dies ist leider immer noch der Fall. Ich habe auch den Betriebsrat mit einbezogen, aber auch hier habe ich nichts mehr bewirken können. Es gab auch diverse Gründe, auf die ich aber jetzt nicht näher eingehen möchte. Es ist eine Frage der finanziell Beteiligten an unserem Krankenhaus und um die Rentenbeiträge. Es würde aber noch weiter daran gearbeitet werden.
Anfang dieses Jahres hatte ich dann keine Lust mehr zu warten. Mehr aus einer Laune heraus habe ich mir dann bei zwei großen Radmärkten ein paar E-Bikes angesehen. Vorher hatte ich mir ein wenig Wissen angelesen, um bei den Motoren und den Bremssystemen auf dem Laufenden zu sein. Ich hatte schon meine Vorstellungen, aber alle diese waren recht teuer. Diese wollte ich ja mit dem Dienstrad-Modell umsetzten. Na ja! Lassen wir das jetzt mal. Ich habe auf diversen Rädern gesessen und war begeistert. Aber wer die Wahl hat, hat die Qual. Also musste ich mich irgendwie auch entscheiden. Da ich das Rad nun direkt aus eigener Tasche bezahlen wollte, wollte ich auch ein wenig handeln. Darauf ließen sich die Händler aber nicht richtig ein. Ich dürfe mit ein Schloss aussuchen und dieses bekäme ich dann dazu. Natürlich kein hochwertiges Teil, aber immerhin. Mehr Rabatt würde nicht gehen, da es ein neues Modell sei. Vor dem Laden habe ich dann mal gegoogelt und das Rad bei einem Online-Händler 500 Euro billiger gefunden. Aber Online bestellen und geliefert bekommen? Nun ja, wie wäre es bei Problemen oder Inspektionen? Also nein!
Dann also zu einem Radmarkt in unserer Nähe. Der Vorteil liegt dabei auf die gute Erreichbarkeit, da ich keine (oder wenn, dann nur sehr schlechte) Möglichkeit habe, das Rad mit dem Auto zu transportieren. Hier dann wieder auf mehreren Rädern gesessen und meine Runden gedreht. Nach langer Überlegung (über das Wochenende nachgedacht) und Beratung habe ich mich dann für das Haibike Xduro 3.0 entschieden. Da es ein 2017 Modell ist und es Anfang des Jahres war, konnte ich es für 2599 Euro (UVP 2999 Euro) bekommen. Aber auch hier ließ der Händler nicht mehr mit sich handeln. So ist es halt. Immerhin gibt es eine Kundenkarte, wo Ende des Jahres noch ein kleiner Gutschein fällig wird.
Es hat einen Bosch Performance Line CX Mittelmotor (mit Intuiva Display), 500er Akku, 28er Bereifung, Scheibenbremsen, und eine Rahmenhöhe von 52 cm.
Nun wissen sie, wie ich zu meinem neuen E-Bike gekommen bin. Es geht dann aber noch ein wenig weiter (Zubehör, Meinungen von Familie und Freunden, Erfahrungen, Versicherung, Service ….). Davon werde ich dann ein andermal berichten.