Ich bin mit meinem Blog auf der Seite Rezi-Suche vertreten. Hier können Autoren ihre Bücher vorstellen und Kontakt mit Rezensenten aufnehmen. So ist es mit bei dem Buch „Rotten Roads“ ergangen. Die Autorin Anke Kaminsky hat mich angeschrieben und mich gefragt, ob ich mir ihr Buch durchlese und eine Rezension erstellen möchte. Da mich das Genre gefällt, habe ich zugesagt.
Die erzählte Geschichte fällt in die Dystopie-Reihe: Dys·to·pie (zu griechisch dys- = schlecht und tópos = Platz, Stelle; englisch dystopia) bedeutet literaturwissenschaftlich eine fiktional, in der Zukunft spielende Erzählung meist mit einem negativen Ausgang. Sie entwirft ein zukunftspessimistisches Szenario von einer Gesellschaft, die sich zum Negativen entwickelt, und stellt somit einen Gegenentwurf zu Thomas Morus’ Utopia dar. Häufig wollen die Autoren dystopischer Geschichten mit Hilfe eines pessimistischen Zukunftsbildes auf bedenkliche Entwicklungen der Gegenwart aufmerksam machen und vor deren Folgen warnen. (Quelle: Wikipedia)
Der Klappentext:
Die Strukturen der Neuzeit wurden durch regelmäßige Erdbeben zerstört. Nur noch Phoenix Grove, eine Stadt aus schwingungsfähigen Metall, erinnert an die alten Zeiten. Hinter den sicheren Mauern, verschwenden die zivilen Bürger keinen Gedanken an die Welt außerhalb. Erst als Eryn ihren verschollenen Vater in den Wäldern sucht, bekommt sie einen Einblick in die Gefahren, die dort lauern. Sie trifft auf Isko, der ihre Sicht auf Phoenix Grove für immer verändert.
Die Geschichte spielt in einer nicht näher beschriebenen Zukunft. Die Gesellschaft, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Erdbeben haben alles zerstört und verhindern immer noch einen „Wiederaufbau“. Die Überlebenden haben unter anderen in der Stadt Phoenix Grove überlebt. Diese Stadt wurde aus besonderem Material hergestellt, welches bei einem Erdbeben nicht beschädigt werden kann. Hier gibt es noch eine funktionierende Infrastruktur, die den Bewohnern alles bietet was sie brauchen. Außerhalb der Stadt gibt es zwar vereinzelte Handelsposten, aber ansonsten gibt es nur lebensfeindliche Bedingungen und die raue Natur.
Nach dem Verschwinden ihres Vaters, der auf einer Patrouille außerhalb der Stadt unterwegs war, begeben sich die Protagonistin Eryn zusammen mit Ihrem Freund Mack auf die Suche und verlassen sie schützenden Mauern von Phoenix Groove. Schnell bemerken sie, dass das Leben außerhalb der schützenden Mauern anderen Regeln unterliegt.
Die Autorin Anke Kaminsky hat ein düsteres Bild der Zukunft entworfen, die von Mißtrauen, Verrat, Egoismus und Vorteilsnahme geprägt ist. Zum einen gibt es eine heile Welt hinter schützenden Mauern. Geschützt gegen die immer noch wiederkehrenden verheerenden Erdbeben und ausgestattet mit allen Ressourcen zu einem (anscheinend) glücklichem Leben.
Zum anderen gibt es aber auch das Leben außerhalb der Mauern. Hier versuchen die verbliebenen Menschen mit dem, was ihnen zum Leben bleibt in Gruppen zu überleben. Sie leben in einfachen Camps, Handelsposten, Höhlen oder ziehen umher. Hier regiert das Gesetz des Stärkeren. Allianzen werden geschlossen und eben so schnell wieder aufgelöst.
Es gibt aber auch Hoffnung. Der Glaube an das Gute, die Freundschaft und das Miteinander geben den Protagonisten die Kraft, sich dem Leben außerhalb der Mauern zu stellen. Dabei erfahren sie aber auch eine erschreckende Wahrheit über ihre Stadt und deren Gründer.
Es ist eine beklemmend düstere Geschichte, wobei Anke Kaminsky es schafft, die zwischenmenschlichen Beziehungen durch Worte und Taten hervorragend in Szene zu setzen. Gerade wenn man als Leser glaubt, das Eryn und Mack auf dem richtigen Weg sind, wird man eines besseren belehrt. Da es den Gruppen ums Überleben geht, wird auch vor roher Gewalt nicht zurückgeschreckt.
Der Schreibstil war zwischenzeitlich gewöhnungsbedürftig. So nennt Anke die Protagonisten nicht immer beim Namen. So wird Eryn als „die Rothaarige“ und Mack als „der Blonde“ bezeichnet. Ich habe die Anke Kaminsky danach gefragt und möchte die Antwort hier weiterreichen:
„Ja, ich weiß. Das mit den Attributen und den Namen, hab ich jetzt schon öfter gehört. Mich störts beim lesen wenn immer und immer wieder der Name da steht und ich hab versucht mit ein paar festen Beschreibungen ein bisschen zu variieren. Machts mir leichter bei Sequenzen wo mehrere Charaktere am Ort sind. Das ist mit der Rückmeldung so ein 50/50 Ding. Ein paar finden es klasse und andere nervt es.“
An diesem Punkt möchte ich mich bei Anke Kaminsky für den tollen Austausch und die Beantwortung meiner Fragen bedanken. Sie hatte immer ein offenes Ohr und hat sich Rat und Kritik angekommen. Gleichzeitig steht sie aber auch hinter ihrer Geschichte und kann Ihre Gedanken und Ideen gut und verständlich rüberbringen.
Zum Ende des Buches sind für mich jedoch auch viele Fragen offen geblieben. Auf Anfrage hat Anke Kaminsky mir folgendes geantwortet:
„Ich versuche die Geschichten immer abzuschließen, aber eine Option für Fortsetzungen zu lassen. Und die würde ich auch schreiben wenn Interesse da ist. Ist halt immer schwer eine Geschichte fortzuführen, wenn nicht viel Resonanz da ist. Da denkt man dann halt okay….. anscheinend nicht gut genug und gibt anderen Charakteren und Plotsträngen eine Chance.
Für den zweiten Teil wollte ich noch ein paar Geheimnisse von Phoenix Grove aufdecken und dann außerhalb des Nationalparks Felix Vorgeschichte erzählen.“
Mir hat das Buch gefallen und ich würde ich sehr über eine Fortsetzung freuen. Es gibt diverse Ansätze für eine Vertiefung der Geschichte, die förmlich einen weiteren Teil herbeisehnen lassen. Mich hat der Roman an die Serie „The 100“ erinnert. Auch hier standen vor allem Jugendliche im Mittelpunkt der Geschichte. Und auch hier spielte die Handlung nach einer verheerenden Katastrophe.
Rotten Roads: Zerbrechliche Fassade (Anke Kaminsky)
- Format: Kindle Edition
- Dateigröße: 1737 KB
- Seitenzahl der Print-Ausgabe: 242 Seiten
- Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
- Sprache: Deutsch
- ASIN: B07MV7DLZH
- Text-to-Speech (Vorlesemodus): Aktiviert
-
X-Ray: Nicht aktiviert
- Screenreader: unterstützt
- Word Wise: Nicht aktiviert
- Verbesserter Schriftsatz: Aktiviert
- Link zu Amazon
Leider hat die Autorin Anke Kaminsky noch keine eigene offizielle Seite, auf der sie sich und Ihre Werke vorstellt. Weitere Bücher von Anke Kaminski finden sie hier. Ein Interview mit der Autorin hat Buchfans.com geführt. Diese finden Sie hier.
https://rezi-suche.de/entry/book/3698.html
Vielen Dank für den Tipp und gleich über deinen Link bestellt.
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